Warum Frauen fürs Alter vorsorgen sollten

Warum Frauen fürs Alter vorsorgen sollten

 

Viele Frauen haben eine Versorgungslücke im Alter, weil sie sich um Kinder und Haushalt kümmern. Die eigene Karriere stellen sie hinten an. Fällt dann das Einkommen des männlichen Hauptverdieners durch einen Scheidungs- oder Todesfall weg, kommen oft die Geldsorgen. Deshalb ist es wichtig, dass sich Frauen aktiv um die Altersvorsorge kümmern.

Sabine ist 34 Jahre alt, hat zwei Kinder und möchte sich von ihrem Ehemann scheiden lassen. Das Einkommen der jungen Mutter ist knapp, da sie nach der ersten Geburt beruflich pausiert hat und später nur in Teilzeit wieder eingestiegen ist. Nun hat sie Zweifel, ob sie es sich finanziell überhaupt leisten kann ihren Mann zu verlassen und auf eigenen Beinen zu stehen.

So wie Sabine geht es vielen Frauen: Das Statistische Bundesamt hat ermittelt, dass Frauen im Schnitt 21 Prozent weniger verdienen als Männer. Aber woher kommt dieses geschlechterspezifische Lohngefälle? Teilweise liegt es an der Berufswahl: Frauen wählen öfter als Männer soziale oder dienstleistungsnahe Berufe, die oftmals weniger gut bezahlt werden. Aber auch unabhängig von der Berufswahl beträgt der Entgeltunterschied trotz gleicher Qualifikationen oder einer vergleichbaren Tätigkeit immer noch sechs Prozent.

Weitere Gründe für die Gender-Paygap sind:

  • 50 Prozent der Frauen arbeiten in Teilzeit
  • Viele Frauen haben Minijobs
  • Eine Erziehungspause führt zum Karriereknick oder Karriereaus.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Männer wie Frauen sollten sich in Sachen Vermögen nicht von ihrem Lebenspartner abhängig machen, sondern finanziell auf eigenen Beinen stehen können. „Was spricht zum Beispiel dagegen, mit dem Partner einen finanziellen Ausgleich auszuhandeln, wenn man der Kinder wegen beruflich kürzertritt?“, meint die freie Finanzplanerin Stefanie Kühn dazu. Wenn man im Hinterkopf hat, dass die Scheidungsrate in Deutschland bei 40 Prozent liegt, ist dies ein rationaler Rat.

Eine gute Altersvorsorge ist auch wegen der Phase der Kindererziehung notwendig. Im Scheidungsfall reicht es nicht allein, sich auf den Versorgungsausgleich zu verlassen. Dieser gleicht lediglich die Rentenansprüche zwischen den Ehepartnern aus, berücksichtigt jedoch nicht den Karriereknick der Frau.

Finanz-Check bei der Sparkasse

Um eine Versorgungslücke und eine Abhängigkeit zu verhindern, sollte man sein Geld im Blick behalten und sich aktiv um die Altersvorsorge kümmern. Zuallererst sollte man eine Bestandaufnahme machen. Wie sieht es mit der erworbenen Rentenanwartschaft aus? Über was für ein Vermögen oder welche Einnahmen verfügt man? Und welche Versicherungen sind vorhanden?

Nach dieser Auflistung kann man sich an Schritt zwei machen: die Wahl der passenden Ansparvarianten. Was viele dabei nicht wissen, ist, dass sie vermögenswirksame Leistungen oder Zuschüsse zu einer betrieblichen Altersvorsorge von ihrem Arbeitgeber beziehen können. Das Riester-Sparen wird ebenfalls gefördert – allerdings nicht vom Chef, sondern vom Staat. Das Riester-Sparen ist besonders für Geringverdienerinnen mit Kind lohnenswert, da für diese Vorsorge hohe staatliche Zulagen gewährt werden.

Ein weiterer wesentlicher Baustein für die private Vorsorge: Mit einem breitstreuenden Fondssparplan, in den auch geringe Beiträge wie 25 Euro im Monat eigezahlt werden können, ist man flexibel und kann vom Zinseszinseffekt profitieren. Wer Unterstützung bei dem Finanzcheck möchte, kann sich auch in einem persönlichen Gespräch in der Sparkasse beraten lassen. Egal wie – Hauptsache man geht das Thema so früh wie möglich an und sichert sich für das Alter ab.

Foto: Mauritius Images

Der Beitrag erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.

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