Selfstorage – So mieten Sie Lagerraum an
Akten, Möbel und Erbstücke hinter verriegelten Türen außerhalb der eigenen vier Wände lagern? Und das für Wochen, Monate oder Jahre? Sogenannte Selfstorage-Lösungen sind längst keine Seltenheit mehr.
Der Kölner Eike hat ein Segelboot, das im Winter nicht im Hafen liegen kann. Die Absolventin Sarah aus Hamburg hat die Chance auf ein Praktikum in Singapur. Und die Münchner Geschwister Schmidt widmen sich dem Nachlass ihrer verstorbenen Eltern. Alle stehen sie vor ein und derselben Frage: Wohin mit ihrem Hab und Gut?
Schnell Platz zu schaffen durch Auslagern des Haushalts in den Keller oder auf den Speicher, ist oft nicht möglich. Denn die meisten Keller sind ohnehin schon gut gefüllt – und gerade bei Neubauwohnungen ist die Abstellfläche oft sehr klein. Die Hälfte der aktuell neu gebauten Einfamilienhäuser besitzt sogar überhaupt keinen Keller. Und wer für eine begrenzte Zeit ins Ausland zieht und seine Wohnung komplett aufgibt, muss ohnehin eine externe Alternative suchen. Die moderne Lösung: Selfstorage.
Ein Trend aus den USA
Selfstorage oder zu Deutsch „selbst einlagern“ hat seinen Ursprung – wie so vieles – in den USA. In den 60er-Jahren begann man dort, nicht dauerhaft gebrauchte Gegenstände in Mietabteilen einzulagern. In Deutschland wird diese Lösung seit etwa zehn Jahren immer mehr zum Normalfall – vor allem in Berlin, Hamburg, Köln oder München. Die Branche boomt und Anbieter gibt es viele. Die Mitglieder des Verbands deutscher Selfstorage-Unternehmen waren Mitte 2019 bereits an 136 Standorten mit Selbstlagerzentren vertreten. Die Zahl steigt kontinuierlich – 2009 waren es zum Beispiel erst 47 Standorte.
Mietlager sind insbesondere bei Unternehmen als Platz schaffende Option beliebt. Aber auch für Privatkunden sind sie eine interessante Lösung – etwa im Fall von Umzügen, Weltreisen, Jobwechseln oder der einfachen Auslagerung von Akten und Vorräten.
Worauf beim Anmieten von Lagerräumen zu achten ist:
- Selfstorage-Boxen bieten sofort maßgeschnittenen Platz. Oft kann das eigenhändige Einlagern schon ab einem Quadratmeter erfolgen. Die genaue Kubikmeterzahl sollte im Vorfeld mithilfe eines Beraters oder eines Volumenrechners erfolgen, um den Bedarf richtig einzuschätzen.
- Das Preis-Leistungs-Verhältnis variiert stark. Es lohnt sich daher, Zeit in die Eigenrecherche zu investieren und sich durch den Dschungel der Angebote und Anbieter zu kämpfen. Der Ersatz-Speicher kann je nach Angebot bis zu 40 Euro pro Quadratmeter und Monat kosten.
- Die richtige Versicherung wählen. Ob bei Einbruch, Brand oder Wasserrohrbruch – die ausgelagerten Gegenstände sollten gut geschützt sein. Denn die Hausratversicherung greift bei externen Lagerungen nicht automatisch. Ein Blick in die Police oder ein Anruf beim Versicherer lohnt sich. Große Selfstorage-Unternehmen bieten bei der Vermietung von Lagerräumen eine Versicherung gleich mit an.
- Die Einstellplätze sind in der Regel sichtgeschützt und absperrbar. Um den Erhalt der privaten Wertsachen zu gewährleisten, sollte dennoch auf Sicherheit, Trockenheit und Sauberkeit geachtet werden. Interessenten sollten insbesondere auf Diebstahlmeldesysteme und Brandschutz achten.
- Ein wichtiges Kriterium sind auch die Öffnungszeiten. Wer auf Flexibilität wert legt, sollte einen Anbieter wählen, der rund um die Uhr Zugang bietet. Der dürfte jedoch teurer sein als ein Lager, das beispielsweise nur von 8 bis 22 Uhr geöffnet hat.
Noch ein Tipp: Wertsachen wie Schmuck oder Münzsammlungen gehören nicht ins Self-Storage-Fach – und auch nichts, was einen hohen emotionalen Wert hat. Dafür gibt es Bankschließfächer. Ihr Sparkassenberater hilft Ihnen gerne weiter.
Foto: dpa/Picture Alliance
Der Beitrag erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.
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