Lärm am Arbeitsplatz: Was kann man dagegen tun?

Lärm am Arbeitsplatz: Was kann man dagegen tun?

 

Wer im Job einem zu hohen Lärmpegel ausgesetzt ist, kann gesundheitliche und psychische Probleme bekommen. Leider ist die Geräuschkulisse für viele Alltag. Sie müssen das jedoch nicht dulden.

Das Arbeitsumfeld hat einen großen Einfluss auf die Qualität der Arbeitsergebnisse. Besonders negativ wirkt sich eine zu hohe Lärmbelastung aus – sowohl physisch als auch psychisch. Sind Sie im Job einem chronisch hohen Lärm ausgesetzt und fürchten Sie, dass Ihre Leistung abnimmt? Dann machen Sie sich zunächst bewusst: Jeder Mensch hat ein Recht auf Gesundheit und Ihr Arbeitgeber ist rechtlich verpflichtet, seine Arbeitnehmer bestmöglich vor Gesundheitsrisiken zu schützen.

Extremreize vermeiden

Neben dem objektiven Lärmpegel spielt auch eine Rolle, wie der Einzelne die Lautstärke empfindet. Wenn Sie eher sensibel oder weniger stressresistent sind, kann es sein, dass Sie die Geräusche störender wahrnehmen als andere. Unabhängig davon gilt es, Extremreize zu vermeiden. Aber wann spricht man eigentlich von Lärm am Arbeitsplatz?

Die Arbeitsschutzverordnung orientiert sich an folgenden Grenzwerten:

  • 80 Dezibel: Bei dieser Lautstärke muss der Arbeitgeber seinen Angestellten Ohrenschützer zur Verfügung stellen. 80 Dezibel entsprechen ungefähr der Lautstärke eines Streitgesprächs oder eines lauten Klavierspiels.
  • 85 Dezibel: Hier ist der Arbeitgeber nicht nur verpflichtet, seinen Angestellten Hörschutz auszugeben, sondern muss auch dafür sorgen, dass dieser getragen wird. 85 Dezibel sind vergleichbar mit dem Lärm einer Hauptverkehrsstraße.

Ein wirksamer Gehörschutz bei der Arbeit ist unerlässlich. Ohrenschützer zu tragen, muss aber nicht heißen, gar nichts mehr wahrzunehmen. So gibt es sowohl aktive als auch passive Ohrstöpsel. Passive Ohrstöpsel blenden den Lärm komplett aus, während aktive Ohrstöpsel anhand eines speziellen Filters die Kommunikation mit den Kollegen weiterhin möglich machen.

Lärm reduzieren im Großraumbüro

Neben Extremreizen, die zum Beispiel bei der Arbeit an Maschinen entstehen, fühlen sich manche Menschen auch in Bürojobs von Lärm gestört. Gerade im Großraumbüro kann es durch die laute Kommunikation von Kollegen oder ständig klingelnde Telefone zur Belastung kommen. Hier sollte ein Wert von 55 Dezibel nicht überschritten werden. Dies entspricht ungefähr der Lautstärke eines normalen Gesprächs.

Einen großen Anteil zur Lärmverminderung kann Ihr Arbeitgeber durch ein gutes Bürokonzept leisten. In einem Großraumbüro ab 400 Quadratmetern sollte jedem Mitarbeiter ein Arbeitsplatz von mindestens 12 bis 15 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Mitarbeiter, die sich viel absprechen müssen, sollten idealerweise nebeneinandersitzen. Auch Bürotrennwände sind der Lärmreduzierung zuträglich. Ebenfalls zu empfehlen ist es, laute Geräte wie Drucker in einen Nebenraum zu stellen. Wenn Sie im Bürokonzept Mängel beobachten, kann es hilfreich sein, wenn Sie Ihren Vorgesetzten darauf ansprechen und gemeinsam mögliche Lärmquellen beseitigen.

Schon gewusst? Seit 1998 findet in Deutschland jährlich der „Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day“ statt. Ziel ist die Sensibilisierung in Bezug auf die Lärmproblematik sowie Ursachen und Folgen des Lärms. Auch Maßnahmen der Schallreduzierung werden vorgestellt.

Der Beitrag erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.

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