Krankenkassen-Prämien: Bonus bringt oft Bares

Krankenkassen-Prämien: Bonus bringt oft Bares

 

 

Bonusprogramme der Krankenkasse versprechen attraktive Angebote zur Gesundheitsförderung und finanzielle Vorteile. Doch wie funktionieren diese Angebote? Und: Was lohnt sich und was nicht?

„Die erste Punkteprämie für 2019 ist da. Ich bekomme einen Markenrucksack und einen 25-Euro-Gutschein für ein Sportgeschäft. Und das Beste: Die Punkte verfallen nicht!“ Viele Krankenkassenkunden haben nur Gutes über Bonusprogramme zu berichten. Doch finanzielle Vorteile sind nur die eine Seite. Mit Sachleistungen, Geld oder Gutscheinen lassen sich viele Mitglieder zu einer gesünderen Lebensweise animieren. Denn – so der Gedanke der Krankenkassen –präventive Maßnahmen können Ausgaben für Arztbesuche, Medikamente und Krankenhausaufenthalte verringern. Und das ist gut für das Budget der Krankenkassen.

Unterschiede zwischen Krankenkassen

Zudem helfen die Bonusprogramme den Krankenkassen bei der Kundenbindung. Denn zu etwa 98 Prozent sind die Leistungen aller Krankenkassen identisch. Diese sind im Fünften Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB V) festgelegt. Individuell sind meist nur kleine Zusatzleistungen, die sogenannten kassenindividuellen Leistungen, wie etwa:

  • Zuzahlung bei Osteopathie
  • Kostenübernahme für Gesundheits-Check-ups oder sportmedizinische Untersuchungen
  • Zuschüsse zur professionellen Zahnreinigung
  • Zahlung bestimmter Reiseimpfungen
  • Maßnahmen in der Schwangerschaft und bei der Geburt des Kindes

Wer an einem Bonusprogramm teilnehmen will, benötigt traditionell ein Prämienscheckheft. Bei einigen Krankenkassen lassen sich die Bonuspunkte zudem über eine Website oder über eine App sammeln. Auf diesen Wegen kann der Versicherte nun jede Vorsorgemaßnahme, an der er teilnimmt, bestätigen. Diese könnten zum Beispiel ein Ernährungskurse, Hautkrebsscreening oder wichtige Impfungen sein. Für die Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder im Sportverein gibt es ebenfalls Punkte.

Nachweis-Upload per App

Wie viele Maßnahmen auf welche Weise nachgewiesen werden müssen, ist von Krankenkasse zu Krankenkasse verschieden. Bei einigen müssen die Nachweise per Post verschickt oder in der Geschäftsstelle abgegeben werden. Bei anderen geht es auch schon per Foto-Upload in der Bonus-App. Auf den Webseiten der Krankenkassen können Sie einsehen, welche Maßnahmen belohnt werden.

Jede Kasse entscheidet völlig frei, welche Leistungen sie belohnen will. Ebenfalls im Ermessen der Kassen liegt, ob sie die Summen in bar auszahlt oder Versicherte durch Zuzahlungen zu medizinischen Leistungen belohnt werden, wie etwa einer professionellen Zahnreinigung. Bei manchen Programmen ist das Erreichen aller gesundheitlichen Maßnahmen praktisch unmöglich.

Verbraucherschützer mahnen Transparenz an

Deshalb ist es wichtig, sich genau zu informieren, was für einen persönlich infrage kommt. Das ist nicht immer einfach, denn zu Beginn des Jahres 2020 gab es 105 Krankenkassen in Deutschland – und nicht jede legt ihr Bonusprogramm offen und verständlich dar. Schon lange kritisieren Verbraucherschützer die verwirrenden Bonuszahlungen der Kassen. So untersuchte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen die Bonusprogramme von 30 Krankenkassen und kam zum Ergebnis, das viele viel zu intransparent seien. Auch das Bundesgesundheitsministerium rät, sich gut zu erkundigen, welches Programm gut zu einem passt.

Foto: Mauritius Images

Der Beitrag erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.

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