Gut versichert auch im Ruhestand

Gut versichert auch im Ruhestand

 

Der Beginn des Rentnerdaseins ist eine gute Gelegenheit, seine Versicherungen auf den Prüfstand zu stellen und an die neue Lebenssituation anzupassen. Viele Policen sind auch im Ruhestand wichtig, während andere erstmals in den Fokus rücken. Einige lassen sich auch kündigen.

Ganz allgemein gilt: Checken Sie regelmäßig Ihre Policen. Einige Versicherungen schränken ihre Leistungen im Alter ein, bei anderen steigen im Alter die Tarife deutlich. Oft lohnen sich dann ein Preisvergleich und ein Wechsel zu einem alternativen Anbieter. Als Ruheständler können Sie auch bestimmte Verträge kündigen, weil Sie sie nicht mehr benötigen, etwa die Berufsunfähigkeits- und die Krankentagegeldversicherung. Und: Ziehen Sie zu Ihren Kindern, werden oft bestimmte Policen überflüssig, weil eine Versicherung eventuell schon vorhanden ist – zum Beispiel eine Hausratversicherung oder eine Rechtsschutzversicherung. Hier ist dann meist nur die Anpassung einer Police wichtig.

Ganz ohne Versicherungen geht es im Alter aber auch nicht. Jeder Bundesbürger muss auch als Rentner gesetzlich oder privat krankenversichert sein, wobei die gesetzliche Krankenversicherung im Alter meist günstiger ist. Ruheständler, die die meiste Zeit in der zweiten Hälfte ihres Erwerbslebens gesetzlich versichert waren, können in die Krankenversicherung der Rentner umsteigen und sparen Beiträge. Falls ein Auto vorhanden ist, dann ist auch die Kfz-Haftpflichtversicherung vorgeschrieben, Teil- oder Vollkasko hingegen nicht.

Diese Versicherungen sind auch im Alter zu empfehlen

Viele Experten raten gerade im Ruhestand zur privaten Haftpflichtversicherung. Diese ist quasi die wichtigste der nicht vorgeschriebenen Policen. Denn auch das Alter schützt nicht davor, dass man anderen einen Schaden zufügt. Die damit verbundenen Kosten könnten gerade für Rentner ohne Versicherung leicht existenzbedrohend werden. Zudem verteidigt die private Haftpflichtpolice den Versicherungsnehmer gegen unberechtigte Forderungen.

Drei andere wichtige Versicherungen hängen von den individuellen Umständen ab. So ist für Immobilienbesitzer zweifellos eine Wohngebäudeversicherung wichtig, für Hundehalter eine Hundehaftpflichtversicherung sowie für Vielreisende eine Auslandsreisekrankenversicherung. Letztere kommt für Behandlungen und medizinisch notwendige Rücktransporte auf – Kosten, die die gesetzliche Krankenversicherung nur teilweise oder gar nicht bezahlt. Mit einer Auslandsreisekrankenversicherung sind beliebig viele Reisen im Jahr oft bis zu jeweils 45 oder 60 Tagen am Stück versichert. Gerade wer im Alter gern die Welt erkunden möchte, sollte an diese Police denken.

Ergänzende Versicherungen

Apropos Reisen: Wenn Sie gern teure Reisen buchen, aber auch häufig krank sind, lohnt sich eine Reiserücktrittsversicherung. Diese springt ebenfalls ein, falls Mitreisende oder enge Angehörige erkranken oder sterben. Hier wie in anderen Fällen hängt allerdings viel davon ab, ob Sie sich generell eher gern absichern. Und auch die persönlichen Umstände spielen eine Rolle. Falls Sie zum Beispiel eine teure Einrichtung oder Wertgegenstände haben, ist eine Hausratversicherung ratsam. Gleiches gilt bei Autos: Fahren Sie ein neues oder teures Modell, legen Sie vielleicht Wert auf eine Vollkasko- oder Teilkaskoversicherung, die für Unfallschäden an Ihrem Fahrzeug aufkommt – wobei hier die Tarife im Alter oft stark steigen.

Die Frage der Notwendigkeit einer Rechtsschutzversicherung hängt zum einen davon ab, ob sie juristische Auseinandersetzungen erwarten. Zudem ist sie auch eine Typenfrage: Wenn Sie zum Beispiel gern sachkundigen Rat über eine inkludierte Anwaltshotline einholen, kann auch diese Police weiter sinnvoll sein. Einige Rechtsschutzversicherungen decken auch die Kosten, wenn Sie ein notarielles Testament aufsetzen wollen.

An die Gesundheit denken

Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit von gesundheitlichen Problemen. Auch hier bieten Versicherer potenziellen Neukunden gleich ein ganzes Bündel an präventiven Policen von der Zahnzusatzversicherung über die Krankenhauszusatzversicherung bis zur Pflegezusatzversicherung. Hier sollten Sie genau die jährlichen Kosten mit ihrer Finanzlage und der Wahrscheinlichkeit in Einklang bringen, wie sehr Sie diese Versicherungen brauchen werden. Ihr Sparkassenberater unterstützt Sie dabei gern. Haben Sie allerdings bereits eine Krankenzusatz- oder Pflegeversicherung, sollten Sie diese als Rentner möglichst weiterführen.

Sinnvoll kann unter Umständen auch eine Unfallversicherung sein. Diese deckt vor allem schwere Unfälle ab, die eine dauerhafte Beeinträchtigung zur Folge haben. Da generell das Risiko mit steigendem Alter steigt, sollten Sie vor einem Abschluss Kosten und Nutzen genau bedenken. Bei einigen Versicherern verschlechtert sich der Schutz ab 75.

Foto: Mauritius Images

Der Beitrag erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.

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