So werten Sie Ihre Immobilie vor dem Verkauf auf
Nicht schummeln, aber schick machen heißt die Devise
Wer sein Haus oder seine Eigentumswohnung verkauft, möchte einen guten Preis erzielen. Dafür kann der Verkäufer einiges tun. Überlassen Sie also nichts dem Zufall. Präsentieren Sie Ihre Immobilie so, dass Sie auf Interessenten den besten Eindruck macht. Sie erfahren auch gleich, warum.
„Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“ – Immobilien-Experte Mathias Wahsenak bringt es auf den Punkt. Der Geschäftsführer der LBS IMMOBILIEN GMBH Potsdam weiß aus langjähriger Erfahrung, dass viele Immobilienkäufer ihre Kaufentscheidung recht schnell und aus dem Bauch heraus treffen. „Dies natürlich unter der Voraussetzung, dass die Rahmenbedingungen wie Lage, Größe und Kaufpreis stimmen.“
Matthias Wahsenak, Geschäftsführer der LBS IMMOBILIEN GMBH Potsdam
Wahsenak empfiehlt Verkäufern, diese Tatsache schon bei der Präsentation ihrer Immobilie im Internet zu berücksichtigen. „Durch die Vielzahl der Angebote auf den Immobilienportalen entscheiden die Interessenten oft nur in wenigen Sekunden und nur anhand der gezeigten Objektaufnahmen, ob eine Immobilie gefällt oder nicht.“
Deshalb der Tipp: Machen Sie potenzielle Käufer mit erstklassigen Fotos und hilfreichen Informationen neugierig auf Ihre Immobilie. Wecken Sie positive Erwartungen, die natürlich bei der Besichtigung des Objekts bestätigt und nicht enttäuscht werden sollten.
Ist Ihre Immobilie fit für den Verkauf?
Betrachten Sie Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung zunächst sehr kritisch und möglichst objektiv: Wie ist der Gesamtzustand? Was ist alles zu tun, bevor Sie Ihre Immobilie mit einem guten Gefühl Kaufinteressenten zeigen können? Eine wichtige Grundregel: Die Immobilie sollte einen gepflegten Eindruck machen.
Das fängt vor der Haustür an. Der Eingangsbereich muss sauber sein, denn er ist die Visitenkarte Ihrer Immobilie. Auch ein heruntergekommener Garten ist nicht einladend. Eventuell müssen Sie vor einer Besichtigung Sträucher schneiden und den Rasen mähen.
Sauberkeit ist auch im Inneren der Immobilie das A und O. Gehen Sie Raum für Raum durch. „Achten Sie darauf, dass die Fenster geputzt, die Böden gereinigt und Bad und Küche auf Hochglanz gebracht worden sind. Mit Schmutz und Unordnung verbinden Kunden häufig unterlassene Instandhaltungen und Reparaturstau“, rät Immobilien-Profi Wahsenak. Säubern Sie alte Fußbodenbeläge und streichen Sie farbige Wände in neutralem Weiß. So erzielen Sie oft schon mit wenig Aufwand große Wirkung. Lüften Sie die Räume gut durch, damit es angenehm frisch riecht. Lassen Sie kleinere Reparaturen vom Handwerker vornehmen. Auch damit werten Sie Ihre Immobilie auf.
Sie wohnen noch in der Immobilie? Dann beachten Sie: Nicht unbedingt trifft Ihr Geschmack, was Möbel und Dekoration angeht, den der Kaufinteressenten. Präsentieren Sie deshalb das Objekt so neutral wie möglich. Verbannen Sie Ihre geliebte Puppensammlung oder die Jagdtrophäen in den Keller, damit sie Interessenten nicht ablenken.
Mit professioneller Unterstützung mehr herausholen
Sie haben keine Zeit, sich um den Verkauf zu kümmern oder trauen sich nicht zu, Ihre Immobilie zum besten Preis zu verkaufen? Dafür gibt es Profis – zum Beispiel die Makler von der LBS und der Sparkasse. „Sie wissen, wie man den bestmöglichen Kaufpreis erzielen kann und legen bei einer Beauftragung gemeinsam mit dem Verkäufer eine Vermarktungsstrategie für das Objekt fest“, so Wahsenak.
Homestaging: So inszenieren Sie Ihre Immobilie
Professionelle Unterstützung bieten auch Homestaging-Agenturen an. In den USA und in Skandinavien gibt es sie schon seit Jahrzehnten, in Deutschland ist die Branche noch recht jung. Mit Homestaging werden Immobilien für den Verkauf gekonnt in Szene gesetzt – durch ansprechende Leasing-Möbel, durch Lichtakzente und eine mehr oder weniger aufwendige Renovierung des Objekts.
Anna Rosenberg von der Berliner Agentur artenstein macht das seit 2010. Ihre Kunden sind meist private Verkäufer, manchmal Makler, aber auch Bauträger. „Gestagte Immobilien verkaufen sich schneller und zu einem deutlich besseren Preis“, erklärt Rosenberg. „Bei einer durchschnittlichen Immobilie lassen sich problemlos 20 Prozent mehr auf den ursprünglichen Verkaufspreis aufschlagen, solange er realistisch eingeschätzt worden ist.“
Die Kosten für den Verkäufer liegen bei ein bis drei Prozent des Verkaufswertes. „Inbegriffen sind hier die Möbel für drei Monate, An- und Abtransport, Grundreinigung, Garten- und Vorgartenpflege sowie die ganze Planungsarbeit. Hinzu kommen noch Handwerker- und Materialkosten“, ergänzt die Homestaging-Expertin.
Bei älteren Bestandsimmobilien im kleinpreisigen Segment, bei denen Sanierungsarbeiten vor dem Verkauf dringend erforderlich sind, ist Homestaging eher nicht sinnvoll. Mathias Wahsenak ist aber davon überzeugt, dass Homestaging vor allem bei Neubauprojekten und sehr hochpreisigen Immobilien ein Erfolgsfaktor sein kann. „In diesem Segment gibt es derzeit ein sehr hohes Objektangebot, und es gilt, sich von vergleichbaren Angeboten abzuheben. Da kann eine besonders schöne, professionelle Gestaltung einer Immobilie schon mal den Ausschlag geben.“
Schummeln ist nicht erlaubt!
Eins versteht sich von selbst: Mängel an einer Immobilie dürfen durch Homestaging nicht überdeckt werden. Als Verkäufer müssen Sie sogar unaufgefordert auf vorhandene Schwachstellen aufmerksam machen. Mit Homestaging werden Mängel aber oft gleich beseitigt. Das wertet die Immobilie auf, was sich dann in einem höheren Verkaufswert niederschlägt und letzten Endes einen höheren Erlös ermöglicht.
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