Wie du als Azubi zu einem Auslandspraktikum kommst

Wie du als Azubi zu einem Auslandspraktikum kommst

 

Bei Erasmus+, dem von der EU geförderten Mobilitätsprogramm, denken viele zuerst an Studenten, die im europäischen Ausland Erfahrungen sammeln. Dabei können auch Azubis von dem geförderten Austausch profitieren.

Das EU-Programm umfasst die Bereiche allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Also können auch Lehrlinge oder ausgebildete Fachkräfte über Erasmus+ in einem Betrieb im Ausland arbeiten. Wohin die Reise gehen soll, können die Azubis grundsätzlich selbst entscheiden.

Viele Jahre war bei Lehrlingen Großbritannien der Favorit, 2017 zog es noch jeden vierten Teilnehmer dorthin. Das wird sich durch den Brexit sicherlich ändern. Was noch möglich ist, hängt vom Ausgang der laufenden Verhandlungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich ab. Wenn es dir besonders um englische Sprachkenntnisse geht, kannst du aber auch in Irland oder Malta nach einem Praktikum Ausschau halten.

Hartes Wissen und softe Faktoren

Ein Auslandsaufenthalt kann dir Vorteile im Berufsleben verschaffen, da du Erfahrungen sammelst, die die meisten anderen Auszubildenden nicht haben. Dabei geht es nicht nur um Fachwissen, sondern auch um sogenannte softe Faktoren wie interkulturelle Zusammenarbeit.

Dies erkennen immer mehr Jugendliche: Die zuständige Nationale Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung vergab 2019 Förderzusagen für 25.800 Stipendien aus dem EU-Programm Erasmus+ für Auszubildende. Im Vergleich zu 2018 war dies eine Steigerung um zwölf Prozent. Zusammen mit den Lehrlingen, die weitere Förderprogramme nutzen oder den Auslandsaufenthalt selbst finanzierten, dürften aktuell etwa sieben Prozent aller Jugendlichen, die eine Berufsausbildung in Deutschland absolvieren, einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland absolvieren. Erasmus+ fördert dabei mehr als zwei Drittel aller Auslandsaufenthalte.

So gehst du vor:

  • Kläre vor der Bewerbung, ob dein Betrieb mitmacht und die Berufsschule dich freistellt. Von beiden brauchst du eine schriftliche Einverständniserklärung.
  • Nutze das offizielle Bewerbungsformular. Ergänze es durch einen Lebenslauf auf Englisch im Europass-Format.
  • Konkrete Angebote gibt es bei Europe-for-you.org.
  • Grundsätzlich kannst du ein Praktikum in allen EU-Ländern machen. Hast du bereits einen Betrieb gefunden, wende dich per Mail an Europe-for-you wegen der Förderung.

Allgemeine Informationen zu den Austauschprojekten der EU erhältst du darüber hinaus bei der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung oder über den für deine Ausbildung zuständigen Branchenverband wie die Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer.

Der Beitrag erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.

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