Kleines Wohnen für kleines Geld

Kleines Wohnen für kleines Geld

 

Auf großem Fuß leben? Ganz im Gegenteil: Minimalismus ist angesagt. Ob Tiny House, Wohnwagen, Hausboot oder Mikroapartment – „home sweet home“ mal anders betrachtet.

Eine bezahlbare Wohnung in Ausbildungs-, Uni- oder Jobnähe. Das ist für viele ein Traum. Die aktuelle Lage auf dem Wohnungsmarkt sieht allerdings alles andere als traumhaft aus. Besonders in Städten wachsen die Bevölkerungszahlen, der Wohnraum wird knapper und die Mietpreise steigen. Da wäre es doch spannend, sich nach alternativen Wohnformen umzuschauen. Wer mehr als eine Prise Mut hat, kann sich auf etwas Neues einlassen – ganz nach persönlichem Lebensstil. Denn Wohnen 2020 wird mobiler, nachhaltiger und minimalistischer.

Kleine Häuser mit Rollen oder Fundament

Tiny Houses: Diese Minihäuser haben zumeist zwischen 15 und 45 Quadratmeter Wohnfläche. Die Wohnform basiert auf der Idee, nicht viel Platz zum Leben zu benötigen und nur das Nötigste zu besitzen. Dafür sind die gestalterischen Spielräume groß. Wichtige Fakten:

  • Herkunft: Die Tiny-House-Bewegung kommt aus den USA – dort gelten Häuser auf Rädern nicht als Gebäude, sondern als Wohnmobile und unterliegen nicht dem Baurecht. Anders sieht es in Deutschland aus. Baurechtlich werden diese dabei unterschiedlich eingeordnet. Je nachdem ob das Tiny House mobil oder dauerhaft auf einem Fundament stehen soll, braucht man nicht nur eine Zulassung als Wohnwagen, sondern unter Umständen eine Baugenehmigung.
  • Kosten pro Monat: Diese liegen bei etwa 250 Euro monatlich für Gas, Strom, Wasser – hinzu kommt die jährliche Grundstückspacht. Anschaffungskosten: etwa 15.000 bis 35.000 Euro. Fertige Tiny Houses, die bereits baugenehmigungsfähig und voll ausgestattet sind, kosten ab rund 50.000 Euro.
  • Wenig Raum, viel Gestaltung: Um den kleinen Platz bestmöglich auszunutzen, sollte man sich gut überlegen, welche Wohnmuster man hat. So kann jemand, der gern mit Freunden auf dem Sofa chillt, den Wohnbereich größer gestalten als jemand, der leidenschaftlich gern kocht.

Immer mobil – auf Straßen und Wasser

Wohnwagen und Hausboot: Wohnen mitten im Wald oder auf hoher See? Das verspricht das Leben im Wohnwagen oder auf dem Hausboot. Das mobile Zuhause kann aber auch nicht überall aufgestellt werden. Was man dazu wissen sollte:

  • In Deutschland ist das dauerhafte Wohnen nur auf ausgewiesenen Plätzen erlaubt. Diese Steh- und Liegeplätze sind allerdings schwierig zu finden.
  • Gebrauchte Wohnwagen bekommt man bei E-Bay schon für einen erschwinglichen Preis ab 1000 Euro. Schwimmende Häuser sind dagegen teurer und der Preis schwankt je nach Modell, Größe und Geschmack.
  • Wer gern auf Wellen in den Schlaf schaukelt, ist auf dem Hausboot richtig. Aber Boot ist nicht gleich Boot. Für motorisierte Hausboote und schwimmende Häuser gelten unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen und Preise, die von 35.000 Euro bis 200.000 Euro reichen. Ähnlich wie beim Tiny House kommen neben der Erstausstattung laufende Kosten sowie Stell- und Liegeplatzgebühren hinzu.

Kleine Wohnungen zum kleinen Preis

Mikroapartments: Schrumpfende Haushalte und wachsende Mieten begünstigen die Nachfrage nach Einzimmerwohnungen in großen Metropolen. Typischerweise hat so eine Miniwohnung 14 bis 32 Quadratmeter Platz für Wohn- und Schlafraum, ein Bad und eine Küchenzeile. Doch ist sie wirklich günstiger als eine normale Wohnung? Wichtige Fakten und Zahlen:

  • Ein Mikroapartment stellt mit monatlichen Mietpreisen zwischen 300 und 700 Euro tatsächlich eine günstigere Wohnalternative dar. Besonders für Personen, die es gern gemeinschaftlich haben.
  • Mikroapartments kommen oft in sogenannten Mehrgenerationenhäusern vor, die aus einem Café, Arbeitsräumen für Selbstständige, Wohnungen und kleinen Apartments sowie einer großen Lounge bestehen. Dies bringt Menschen verschiedener Generationen und Nationen zusammen.

Kleines Wohnen für kleines Geld? Klingt verlockend, ist aber nicht immer ganz so einfach, wie man sich das erträumt. Besonders mobile Wohntrends erscheinen klein und fein, können aber schnell eng und teuer werden. Da kommt es ganz auf das Konzept, die Grundausstattung und Rahmenbedingungen an.

Foto: Mauritius Images

Der Beitrag erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.

Schreibe einen Kommentar


Teaserbild

Die zehn schönsten Sparschweinchen stehen fest Im Februar wurde fleißig gevotet und dabei wurden die 10 schönsten Sparschweinchen von insgesamt 154 gestalteten Sparschweinchen ausgewählt. Die zehn Gewinner der schönsten Sparschweine haben wir diese Woche benachrichtigt und die Künstler erhalten in den nächsten Tagen in Ihren gewünschten Filialen den…

Mehr lesen

Teaserbild

  Viele Angestellte verdienen sich etwas im Zweitjob hinzu, sei es aus Freude an der Arbeit oder aus finanziellen Gründen. Gerade unter Berufsanfängern ist dies beliebt. Was du bedenken solltest.

Mehr lesen

Teaserbild

  Zu Black Friday und Cyber Monday haben sich die Händler in den Innenstädten und im Internet mit Sonderangeboten überschlagen. Nur: Oft sind die angeblichen Schnäppchen keine. Wie du echte Sonderangebote erkennst und einen kühlen Kopf bewahrst.

Mehr lesen

Teaserbild

  Es ist wie verhext: Es gibt ausreichend Stellen, in manchen Branchen suchen Arbeitgeber sogar händeringend Personal – und trotzdem klappt es bei dir nicht mit den Bewerbungen? Dann solltest du deine Unterlagen überprüfen.

Mehr lesen

Teaserbild

  Jeder hat Sorgen. Für die einen ist es vielleicht die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust, eine Suchtkrankheit oder Mobbing – für die anderen die Furcht vor häuslicher Gewalt. So sind in einigen Bundesländern während der strikten Corona-Maßnahmen die Zahl der Anzeigen wegen häuslicher Gewalt gestiegen. Erfahre hier, wo es schnell Hilfe gibt.

Mehr lesen

Teaserbild

  Beim Bafög für Studierende hat sich viel getan: Mehr Berechtigte, mehr Geld, weniger Rückzahlung – zumindest für einige. Wie sich die Bafög-Reform auswirkt und wann sich die vorzeitige Rückzahlung lohnt.

Mehr lesen