Licht im Gebrauchtwagen-Dschungel
Checkliste: Die zehn wichtigsten Tipps zum Bestpreis-Autokauf
Gut die Hälfte der Deutschen, die in naher Zukunft ein Auto erwerben möchten, liebäugeln mit einem Gebrauchtwagen. Knapp zwei Drittel erwägen einen Autokauf im Internet. Das erhöht die Auswahl. Schnäppchen werden greifbarer. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten, um böse Überraschungen zu vermeiden. Und wie Sie Ihren Neuen zum besten Preis erstehen.
Das Internet hat für die Suche nach Gebrauchtwagen entscheidende Vorteile: Es bietet eine enorme Auswahl an regionalen und überregionalen Fahrzeugen. Das schafft Konkurrenz – so sinkt der Verkaufspreis.
Doch: Wie finde ich den richtigen Gebrauchtwagen in der Vielzahl der Angebote? Worauf ist beim Kauf besonders zu achten? Im Folgenden finden Sie zehn Hilfestellungen – inklusive wichtiger Hinweise auf betrügerische Verkäufer.
Ist die Wahl einmal getroffen, stellen sich die Fragen: Wie erziele ich den besten Preis? Ist ein Kredit beim Autohändler sinnvoll? Oder verbessere ich meine Verhandlungsposition nicht vielmehr durch einen Banken- oder Sparkassenkredit?
1. Welcher Autotyp ist der richtige?
Sollten Sie noch keine Vorstellung davon haben, welches Auto zu Ihnen passt, hilft ein Online-Fahrzeugberater. Diesen finden Sie im Internet etwa bei den Gebrauchtwagenbörsen. Über Fragen nach der Anzahl der Sitze und Kofferraumgröße bis hin zu Preisvorstellungen schränkt das Beratungstool die Auswahl immer weiter ein – und liefert so einen treffenden ersten Eindruck.
2. Diesel – noch ein Thema?
Für Dieselfahrzeuge drohen Fahrverbote in vielen deutschen Städten. Daher sind sie für den Privatgebrauch einerseits nur noch eingeschränkt zu empfehlen.
Andererseits könnten sie für die Nutzung auf dem Land sinnvoll sein. Denn dort ist erstmal mit keinem Fahrverbot zu rechnen. Und in der Anschaffung dürften gebrauchte Dieselfahrzeuge schon bald sehr günstig werden.
Aber: Wenn es unbedingt ein Diesel sein soll, dann verfolgen Sie die aktuelle Entwicklung sehr genau – und entscheiden ganz Ihrer persönlichen Situation entsprechend!
3. Inserate – darauf kommt es an
Achten Sie schon bei der Anzeige im Internet auf die Vollständigkeit der Angaben! Neben Kilometerstand und Anzahl der Fahrzeughalter sollte der Zustand eines Gebrauchtwagens ausführlich beschrieben sein. Etwa durch Fotos, die das Fahrzeug von allen Seiten und auch von Innen zeigen.
Achten Sie unbedingt auch darauf, dass Service- und Scheckheft die lückenlos durchgeführten Inspektionen und Wartungsarbeiten belegen. Tipp: Hauptuntersuchung (HU) und Abgasuntersuchung (AU) sollten möglichst neu sein. Das zeigt, dass der Verkäufer keine anstehenden Reparaturen scheut.
4. Preis einschätzen
Ein Gefühl für den Wert eines interessanten Gebrauchtwagens erhalten Sie durch das Vergleichen ähnlicher Angebote: Als Grundlage dienen Gebrauchtwagenmärkte im Internet. Prüfen Sie auch Inserate in der Zeitung. Außerdem ist ein Besuch beim Händler um die Ecke hilfreich.
Zudem gibt es verschiedene Online-Fahrzeugbewertungen. Hierzu zählen die Schwacke-Liste (größte und unabhängige Datenbank), die Automobil Treuhand (DAT) und pkw.de. Tipp: Der Ratgeber des ADAC ist für Mitglieder kostenlos.
5. Betrüger entlarven
Gerade wenn Wagenzustand, Extras und auch noch der Preis super gut klingen, ist Vorsicht geboten. Dies gilt besonders, wenn der Verkäufer ein bis zwei Tage verzögert und nur per WhatsApp oder E-Mail antwortet.
Überzeugen Sie sich auf jeden Fall persönlich vom guten Zustand des Wagens – bei einer Besichtigung mit Checkliste und Probefahrt! Es gilt der Grundsatz: Geld gegen Fahrzeug und Papiere. Daher auf keinen Fall eine Anzahlung leisten, etwa für eine Überführung aus dem Ausland.
6. Vorsicht: „Den nehme ich!“ besiegelt den Autokauf
Benutzen Sie keinesfalls vorschnell Formulierungen, aus denen eindeutig die Annahme des inserierten Angebots hervorgeht. Weder telefonisch noch in einer E-Mail oder per WhatsApp. Denn: Liegen seitens des Verkäufers und des Käufers übereinstimmende Willenserklärungen vor, so ist der Autokauf rechtsgültig – auch ohne Vertrag.
7. Checkliste – Zustand einschätzen
Sie haben einen interessanten Gebrauchtwagen gefunden und einen Besichtigungstermin vereinbart. Jetzt gilt es,
a) das Auto von außen und innen zu prüfen.
b) die Papiere und die Wartungshistorie zu checken.
c) eine Probefahrt zu machen.
Falls Sie sich nicht mit Autos auskennen, nehmen Sie einen versierten Bekannten mit. Zusätzlich können Sie sich mit Hilfe einer Checkliste gut vorbereiten.
8. Zustand vorgetäuscht?
Leider sind nicht alle Verkäufer ehrlich. Einige verstehen sich hervorragend auf das kosmetische Aufmöbeln von Gebrauchten. Zahlreiche Mängel sind dann auf den ersten Blick nur schwer auszumachen.
So ein Gebrauchtwagenkauf kann teure Reparaturen nach sich ziehen. Falls Sie ein ungutes Gefühl haben, nehmen Sie vom Kauf Abstand!
9. Auf der sicheren Seite mit professionellem Check
Sie fühlen sich eher noch unsicher? Für etwa 40 Euro können Sie ein Auto vor dem Kauf von einer unabhängigen Prüforganisationen wie dem ADAC oder der Dekra durchchecken lassen.
Wichtig: Eine vom Verkäufer veranlasste Prüfung gilt es, genau unter die Lupe zu nehmen! Das Siegel allein verrät nicht, was tatsächlich geprüft wurde.
10. Optimale Verhandlungsposition: Bares lacht
Erst runterhandeln, dann durch Bargeld überzeugen: Um den Preis drücken zu können, zählen Sie die Mängel auf, die Ihnen oder dem professionellen Prüfer beim Check und der Probefahrt aufgefallen sind. Weisen Sie außerdem auf anstehende Reparaturen hin.
Anschließend haben Sie mit Bargeld ein weiteres schlagkräftiges Argument für einen fairen Preis. Nicht nur beim Gebrauchtwagenkauf von privat. Bei Bargeldzahlung gewähren auch Händler oftmals hohe Preisnachlässe! Reicht Ihr Erspartes nicht aus, können Sie Ihren Bargeldbestand mit einem Autokredit Ihres Kreditinstituts erhöhen.
10. Optimale Verhandlungsposition: Bares lacht
Erst runterhandeln, dann durch Bargeld überzeugen: Um den Preis drücken zu können, zählen Sie die Mängel auf, die Ihnen oder dem professionellen Prüfer beim Check und der Probefahrt aufgefallen sind. Weisen Sie außerdem auf anstehende Reparaturen hin.
Anschließend haben Sie mit Bargeld ein weiteres schlagkräftiges Argument für einen fairen Preis. Nicht nur beim Gebrauchtwagenkauf von privat. Bei Bargeldzahlung gewähren auch Händler oftmals hohe Preisnachlässe! Reicht Ihr Erspartes nicht aus, können Sie Ihren Bargeldbestand mit einem Autokredit Ihres Kreditinstituts erhöhen.
11. Autokredit: Sparkasse oder Hausbank vs. Händler
Autohändler bieten als Kundenservice Kredite an: Damit sparen sich die Kunden den Gang zur Bank bzw. Sparkasse. Zudem sind die Zinsen meist niedrig – also ein überzeugendes Verkaufsargument.
Doch Vorsicht: Mit einem Kredit vom Autohändler kommen Sie nicht in den Genuss der hohen Rabatte, die bei Barzahlung möglich sind. So kann der Kauf letztendlich erheblich teurer ausfallen.
Tipp: Sprechen Sie schon vor der Fahrzeugsuche mit Ihrem vertrauten Bank- oder Sparkassenberater! Planen Sie Ihren Autokredit gemeinsam. Denn er erweitert Ihren finanziellen Spielraum – und stärkt so Ihre Verhandlungsposition.
Außerdem haben Sie damit die Möglichkeit, ein neueres Modell zu kaufen. Den höheren Preis rechtfertigen oftmals die geringeren Folgekosten: weniger Reparaturen und geringerer Spritverbrauch. Auch entscheidend: Neue Modelle sind umweltschonender.
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