Energetische Sanierung: Diese 9 Dinge müssen Sie wissen

eingestellt von Katharina Kreutmayr am 14. März 2018

Planung, Fördermittel & Partner

Wer den Energieverbrauch seines Eigenheims spürbar senken will, kommt um eine energetische Sanierung nicht herum. Vor allem ältere Gebäude haben oft eine schlechte Energieeffizienz. Das belastet die Haushaltskasse, aber auch die Umwelt. Eine energetische Gebäudesanierung zahlt sich durchaus aus.

1. Was ist eine energetische Sanierung?

Eine energetische Sanierung macht ein Gebäude energetisch fit: Der Energieverbrauch für Heizung, Warmwasseraufbereitung und Belüftung wird durch gezielte bauliche Maßnahmen minimiert. Das senkt die Energiekosten spürbar – für Immobilienbesitzer, aber auch für Mieter. Angesichts steigender Energiepreise ist das ein wichtiges Argument für eine energetische Sanierung. Gleichzeitig leistet sie einen wertvollen Beitrag für die Umwelt. Denn sie reduziert den CO2-Ausstoß und fördert den Einsatz erneuerbarer Energien.

2. Was gehört alles zur energetischen Sanierung?

Sie können durch verschiedene Maßnahmen den Energiebedarf Ihrer Immobilie senken. Dazu gehören:
• Maßnahmen zur Wärmedämmung (vor allem Außenwände, Dachdämmung, Dämmung der Kellerdecke)
• der Austausch alter und undichter Fenster und Außentüren
• der Einbau einer neuen, modernen Heizung
• die Integration von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung

Welche Maßnahmen notwendig und sinnvoll sind, hängt immer von den konkreten Gegebenheiten ab.

3. Lohnt sich eine energetische Sanierung?

Ja, wenn die Sanierung beziehungsweise Modernisierung fachgerecht gemacht wird.

Eine Wärmedämmung der Außenfassade spart bis zu 25 Prozent der Energiekosten, eine Wärmedämmung des Dachs bis 15 Prozent. Wie viel Sie genau einsparen können, hängt allerdings auch von Zustand und Material des Bauwerks ab. Eine neue Heizungsanlage mit Wärmepumpe, Brennwerttechnik oder Holzpelletofen kann die Energiekosten um circa 30 Prozent senken.
Was für eine Immobilie sinnvoll und machbar ist, sollten Sie vorab mit einem Experten klären.

Ein niedriger Energieverbrauch entlastet die Umwelt und ist gut für den Klimaschutz. Mit einer energetischen Sanierung verbessern Sie aber auch die Wohnqualität in Ihrem Zuhause. Und Sie steigern den Wert Ihrer Immobilie. Häuser und Eigentumswohnungen, die energetisch fit sind, verkaufen sich besser als Immobilien mit einer miserablen Energieeffizienz.

4. Wann ist eine energetische Sanierung Pflicht?

Aufgrund der EnergieEinsparverordnung (EnEV) haben Käufer einer Bestandsimmobilie die Pflicht zur energetischen Sanierung. Das betrifft insbesondere Ein- und Zweifamilienhäuser, die vor dem 1. Februar 2002 gebaut wurden. Käufer sollten wissen, dass sie innerhalb von zwei Jahren nach dem Einzug zu einer Sanierung verpflichtet sein können, wenn die entsprechenden Standards nicht eingehalten werden.

Das betrifft:
• den Austausch der alten Heizung
• die Dämmung von Rohrleitungen
• das Dämmen des Dachs oder des Dachbodens

Öl- und Gasheizungen dürfen nach 30 Jahren Laufzeit nicht mehr betrieben werden. Die Sanierungspflicht betrifft sogenannte Standard- und Konstanttemperaturkessel. Niedertemperatur- und Brennwerttechnik betrifft das nicht.
In kalten Kellern ist die Dämmung von Heizungs- und Warmwasserleitungen Pflicht. Nach der EnEV müssen Hauskäufer die oberste Geschossdecke oder wahlweise das Dach eines Altbaus dämmen.
Gebäude, die nach dem 1. Februar 2002 errichtet wurden, erfüllen bereits gewisse Anforderungen der EnEV. Daher ist der Sanierungsbedarf meist nicht groß. Aber auch bei Häusern, die im Jahr 2000 entstanden sind, reicht die Dämmung in der Regel aus.
Altbau-Eigentümer sind übrigens nicht gezwungen, ihr Haus umfassend energetisch zu sanieren. Beauftragen sie allerdings Sanierungsarbeiten, müssen diese den Vorgaben der EnEV entsprechen.
Mehr Informationen zur EnergieEinsparverordnung bekommen Sie hier: co2online.de

Sanierung

5. Wie gehe ich vor, wenn ich energetisch sanieren möchte?

Zunächst muss festgestellt werden, wo die energetischen Schwachstellen Ihrer Immobilie liegen. Undichte Fenster? Eine veraltete Heizanlage? Schlechte Wärmedämmung? Um die Energiefresser aufzuspüren, sollten Sie von Anfang an einen Experten einbeziehen. Dieser ermittelt mit einem Energiecheck, wo es Optimierungsmöglichkeiten gibt, was sie kosten und was sie bringen können.

Gemeinsam mit dem Fachmann legen Sie dann den Fahrplan fest, um Ihr Zuhause energetisch auf Vordermann zu bringen. Brauchen Sie eine neue Heizung? Können Sie erneuerbare Energien nutzen? Was muss am dringendsten getan werden? Was kann noch warten?

Wichtig ist ein energetisches Gesamtkonzept für die Immobilie. Denn erneuern Sie beispielsweise nur die Heizung, aber die Fassade ist nicht dicht, wird weiterhin Energie verschleudert.

Idealerweise erfolgt die energetische Sanierung von außen nach innen. Ist die Gebäudehülle dicht, bringt das schon eine Menge. Sie brauchen neue Fenster? Dann können Sie das vielleicht gleich mit einem verbesserten Einbruchschutz kombinieren.

Auch die Kosten für die energetische Sanierung oder Modernisierung sollten Sie von Anfang an auf dem Schirm haben. Wie wollen Sie das Projekt finanzieren? Welche Fördermittel können Sie nutzen. Ansprechpartner für die Finanzierung sind zum Beispiel Ihre Sparkasse oder die Landesbausparkasse (LBS).

Hilfreich für Käufer einer Gebrauchtimmobilie ist der Energieausweis. Der Verkäufer muss ihn bei einer Hausbesichtigung vorweisen. Der Ausweis liefert wertvolle Hinweise zum energetischen Zustand des Objekts.

Tipp: Lassen Sie schon vor der Kaufentscheidung checken, wie groß und kostenintensiv der Sanierungsbedarf für das Gebäude ist.

6. Wo finde ich Ansprechpartner für die energetische Sanierung meines Eigenheims?

Ansprechpartner für die energetische Sanierung sollte zunächst ein professioneller Energieberater sein.

Möchten Sie Fördermittel aus einem KfW-Programm nutzen? Dann wenden Sie sich am besten gleich an Experten für die Förderprogramme des Bundes zur Energieeffizienz in Wohngebäuden: Ansprechpartner für private Bauherren

Energieberater finden Sie zum Beispiel bei der LBS, bei einer Verbraucherzentrale, beim TÜV oder dem Bauherren-Schutzbund e. V.

Zur Finanzierung berät Sie Ihre Sparkasse beziehungsweise die LBS.

7. Was kostet eine energetische Sanierung?

Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Die Kosten hängen von den konkret geplanten Maßnahmen ab. Ganz klar: Je umfangreicher die Maßnahmen, desto höher die Kosten.

Die folgende Grafik zeigt Durchschnittswerte und dient der Orientierung.

Sanierung

Nutzen Sie auch den LBS-Renovierungskosten-Rechner, um ein Gefühl für mögliche Kosten der energetischen Sanierung zu bekommen: Zum LBS-Renovierungskosten-Rechner

Man muss übrigens nicht immer viel investieren, um richtig Energie zu sparen. Auch kleinere Maßnahmen können eine Energieeinsparung bringen. Die Isolierung freiliegender Heizungsrohre etwa oder die Dämmung der obersten Geschossdecke.

8. Wie finanziere ich mein Vorhaben?

Ihre Sparkasse unterstützt Sie gern bei der Finanzierung einer energetischen Sanierung. Für kleinere und mittlere Investitionen können Sie einen Sparkassen-Privatkredit nutzen, für große Projekte einen Modernisierungskredit bzw. eine Sparkassen-Baufinanzierung.

Mehr Informationen zur Finanzierung

Auch die LBS bietet für die energetische Sanierung einen Modernisierungskredit an.

Bei der Finanzierungsberatung erfahren Sie auch, ob und welche Fördermittel für Sie infrage kommen.

9. Welche Fördermittel kann ich nutzen?

Für die energetische Sanierung gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Die KfW bietet zinsgünstige Kredite und Investitionszuschüsse an. Die wichtigsten Förderprogramme:

KfW 151/152 – Kredit für energieeffizientes Sanieren und

KfW 430 – Investitionszuschuss für eine energieeffiziente Sanierung

KfW-Förderkredite beantragen Sie bei Ihrem Kreditinstitut. Den Antrag für einen Investitionszuschuss für eine energieeffiziente Sanierung müssen Sie direkt bei der KfW stellen.

Bitte beachten Sie, dass eine energetische Fachberatung bei KfW-Fördermittel Pflicht ist: Energieeffizienzexperten finden

Auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert die energetische Sanierung. Hier gibt es zum Beispiel Zuschüsse für Wärmepumpen.

Erkundigen Sie sich bei Ihrer Sparkasse auch nach regionalen Fördermitteln.

Bitte beachten Sie: Um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen, müssen Sie einen Antrag stellen und die Bestätigung abwarten.

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